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Der Osten - Entdecke wo du lebst: Erfurter Kreuz – Wirtschaftsmotor an der Autobahn

vom 19.09.2023

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Das Erfurter Kreuz ist das Filetstück der Thüringer Wirtschaft. Mit über 400 Hektar das größte Gewerbegebiet Thüringens. Als Glücksfall für die Wirtschaft stellte sich zur Jahrtausendwende das nagelneue Autobahnkreuz südlich von Erfurt heraus. Hier kreuzen sich die Autobahnen von Ost nach West und Nord- nach Süddeutschland. Der Erfolgsgeschichte des ehrgeizigen Infrastrukturprojekts beginnt 2007 mit der Ansiedlung von N3, einem Gemeinschaftswerk von Lufthansa und Rolls-Royce zur Wartung von Flugzeugtriebwerken. Mehr als 100 Unternehmen produzieren hier heute. Das Erfurter Kreuz boomt und wächst immer weiter. Doch das hat auch Schattenseiten, die Verkehrsbelastung in den Kommunen steigt, Ackerflächen werden verbaut und Fachkräfte dringend benötigt. Wie arbeitet und lebt es sich in und an diesem riesigen Wirtschaftsstandort? Wir haben einige getroffen, die uns einen Blick hinter die Kulissen gewähren oder sich engagieren für oder gegen das weitere Wachsen des Erfurter Kreuzes. Einer davon ist Ingolf Weinert. Er kontrolliert Leitungen, Schrauben und Turbinenschaufeln, bevor ein tonnenschweres Flugzeugtriebwerk für den Versand an eine Airline fertiggemacht wird. Der kleinste Fehler kann die Sicherheit von Fluggästen gefährden. Mehrere Wochen war es zur Triebwerkwartung bei N3. Auch Streckenwart Randolf Focht ist beinahe täglich am Erfurter Kreuz. Er fährt hinauf und hinab an den Autobahnen, kontrolliert die Leitplanken, sichert Unfälle ab. Fast 40 Jahre hat er sich für die Ordnung und Sicherheit am Autobahnkreuz eingesetzt, Ende September stellt er sein orangefarbenes Auto ein letztes Mal in die Garage der Autobahnmeisterei und übergibt an jüngere Kollegen. Am Rande des Gebietes pflügt Sigmar Arnold mit seinem Mähdrescher durch die Felder, und bringt die Rapsernte ein. Für den Chef eines landwirtschaftlichen Betriebes begann mit dem Gewerbegebiet der Kampf ums Überleben. Pachtverträge liefen aus, er musste Flächen verkaufen, aus Feldern wurden Gewerbeflächen. Der Bauer hatte das Nachsehen angesichts von Firmen, die Millioneninvestitionen und Tausende von Arbeitsplätzen versprachen. Bürgermeister Frank Spilling kann sich noch gut an die trostlose Zeit in seiner Heimatstadt Arnstadt erinnern, als die Menschen nach der Wende wegzogen und unsanierte Häuser zurückließen. Vieles von dem, was sich die Anrainer durch den Industriepark erhofften, hat sich erfüllt, selbst als zwischendurch die Solarindustrie nach einem Boom abstürzte. Die Lücken füllten rasch andere. Doch der Aufschwung bringt neue Herausforderungen mit sich: mehr Verkehr, mehr Lärm, mehr Lichtverschmutzung und die Suche nach Fachkräften. Zu Ende ist die Entwicklung am Erfurter Kreuz nicht.
Sender:
mdr
Sendedatum:
19.09.2023
Länge:
44 min
Aufrufe:
73

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