Welche Zukunft hat Gaza? - Vier Szenarien für den Nahost-Krieg

    Welche Zukunft hat Gaza?:Vier Szenarien für den Nahost-Krieg

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    Ein Foto aus der Distanz zeigte zerstörte Gebäude, Feuer und Rauch.

    Seit dem Angriff der Hamas-Terroristen auf Israel am 7. Oktober herrscht Krieg im Nahen Osten. Nahost-Expertin Asseburg erklärt, welche Szenarien nun im Gazastreifen möglich sind.

    Israel führt Bodeneinsätze gegen Hamas aus

    Israel treibt seine Bodeneinsätze in dem von den Hamas-Terroristen kontrollierten Gazastreifen voran. Man habe "hunderte Ziele der mörderischen Terrororganisation" attackiert, teilte ein Militärsprecher mit.
    Die israelische Armee konzentriert sich den Angaben nach auf die Tunnelsysteme im Gazastreifen. Man habe rund 300 Ziele angegriffen, darunter Rampen zum Abschuss von Raketen und andere militärische Einrichtungen der Hamas. Dutzende Terroristen seien getötet worden, darunter auch ein führender Kommandant des Terror-Überfalls auf Israel am 7. Oktober.

    Gewalt im Westjordanland nimmt zu

    Auch im Westjordanland wächst seit dem Terrorangriff der Hamas die Gewalt. Es gibt Übergriffe durch extremistische israelische Siedler. Laut palästinensischer Autonomiebehörde wurden bislang mehr als 120 Palästinenser im Westjordanland getötet.
    Die israelische Armee geht gegen bewaffnete Gruppen vor. Eigenen Angaben zufolge habe man das Privathaus des stellvertretenden Hamas-Chefs in die Luft gesprengt.

    Politikwissenschaftlerin Asseburg bei ZDFheute live

    Israels Verteidigungsminister Galant kündigte an, dass die Militäroperation gegen die Terrororganisation Hamas noch Monate dauern könnte. Wie könnte sich die Lage im Gazastreifen entwickeln?
    Darüber spricht ZDFheute live mit Muriel Asseburg von der Stiftung Wissenschaft und Politik, die in einem Gastbeitrag für die ZEIT vier mögliche Szenarien für den Gazastreifen beschreibt. Außerdem dabei: ZDF-Reporterin Alica Jung, die im Westjordanland unterwegs war.

    USA und Deutschland appellieren an Israel

    Nach dem Überfall auf Israel, bei dem die Hamas israelischen Angaben zufolge 1.400 Menschen tötete und 239 weitere entführte, konzentriert sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Gazastreifen. Doch der Krieg im Gazastreifen hat auch Unruhen im Westjordanland ausgelöst.

    Die Siedler nutzen den Krieg, um das Gebiet C von nicht-jüdischen Menschen zu säubern.

    Guy Hirschfeld, israelischer Menschenrechtsaktivist

    Als Gebiet C wird der Teil des Westjordanlands, der unter alleiniger Kontrolle Israels steht, bezeichnet. Israelische Siedler im Westjordanland genießen Rückendeckung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
    Die USA und die deutsche Bundesregierung haben zu einem sofortigen Stopp der Gewalt durch extremistische Siedler sowie zum Schutz der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland aufgerufen.

    Hamas wirbt im Westjordanland um Unterstützung

    Die Palästinenser-Gebiete im Westjordanland werden von der Fatah-Organisation kontrolliert. Doch der Rückhalt für Präsident Abbas scheint zu schwinden. Berichten zufolge wirbt die Hamas deshalb auch dort stärker um Unterstützung.
    Seit dem Sechstagekrieg 1967 hat Israel das Gebiet besetzt. Heute leben dort rund drei Millionen Palästinenser sowie fast eine halben Million Israelis. Der israelische Siedlungsbau im Westjordanland ist nach internationalem Recht illegal.
    Mit Material von ZDF, AFP, AP, dpa, KNA und Reuters.

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