Putins Spiel auf Zeit in der Ukraine

    Update zur militärischen Lage:Putins Spiel auf Zeit in der Ukraine

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    Putin vorne, im Hintergrund Soldat und Panzer/ Ukraine Karte

    Die Kämpfe in der Ukraine gehen an mehreren Frontabschnitten weiter. Militärexperte Gressel erklärt, warum Putin dabei nicht auf schnelle Erfolge, sondern einen langen Krieg setzt.

    Ukraine-Update mit Militärexperte Gressel: Wie Russland den Krieg in die Länge zieht | ZDFheute live

    In der Ukraine kämpfen Kiews Streitkräfte an mehreren Frontabschnitten gegen die russische Armee. Besonders umkämpft ist aktuell die Stadt Awdijiwka im Osten der Ukraine.
    "Hier findet eine Schlacht statt, in die der (russische) Feind seine Hauptkräfte wirft", schreibt der gut im ukrainischen Militär vernetzte Journalist Jurij Butussow bei Telegram. Russlands Militär hat nach seinen Angaben entlang eines Eisenbahndamms nördlich der Stadt ein Gebiet von etwa einem Kilometer Breite erobert.
    Von einst über 30.000 Einwohnern sind in der stark zerstörten Industriestadt nur noch etwa 1.000 verblieben. Awdijiwka ist bereits mehr als zur Hälfte von russischen Truppen eingeschlossen. Dem ukrainischen Generalstab zufolge sind in Stadtnähe im Verlauf eines Tages 15 russische Angriffe abgewehrt worden.

    Vorbereitungen auf russische Herbst-Winter-Kampagne

    Die ukrainischen Streitkräfte rückten derweil im Westen des Oblast Saporischschja geringfügig vor und setzten ihre Gegenoffensive in der Nähe von Bachmut fort. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass sich die ukrainischen Streitkräfte auf eine russische Herbst-Winter-Kampagne gegen die Ukraine vorbereiten, nachdem es zuletzt erneut zu einer Reihe russischer Drohnenangriffe gekommen war.
    Wie ist die Lage an den verschiedenen Frontabschnitten zu bewerten? Über wie viel Ressourcen verfügen Russland und die Ukraine noch? Müssen sich die Ukraine und der Westen auf einen noch Jahre andauernden Krieg einstellen? Darüber spricht ZDFheute live mit dem Militärexperten Gustav Gressel und mit ZDF-Reporter Dara Hassanzadeh in der Ukraine.

    Ukraine-Hilfen ein Thema bei EU-Gipfel

    Beim EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag soll auch über weitere Ukraine-Hilfen und Russland-Sanktionen beraten werden. Der ukrainische Präsident Selenskyj wird per Video zugeschaltet sein und hat bereits angekündigt sich für weitere Unterstützung der Ukraine einsetzen zu wollen.

    Nordkorea unterstützt Russland mit Waffen

    Unterdessen geht das britische Verteidigungsministerium davon aus, dass Russland bereits mit Munition aus Nordkorea beliefert worden ist. Diese sei bereits im Westen des Landes eingetroffen. Putin und Nordkoreas Machthaber Kom Jong Un hatten bei einem Treffen im September eine engere militärische Zusammenarbeit vereinbart, streiten nordkoreanische Waffenlieferungen aber ab.
    Das britische Ministerium schreibt in seinem täglichen Update, dass Nordkorea neben Iran und Belarus zu einem den wichtigsten ausländischen Waffenlieferanten werden könnte. Was Russland Nordkorea im Gegenzug zugesagt hat, ist laut dem britischen Bericht unklar.
    Mit Material von ZDF, dpa, AP, Reuters

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