Kultur

"Kulturzeit" vom 25.08.2023: Karriere-Abschied: Martin Grubinger im Studio

Die Themen der Sendung: Studio-Gespräch mit Perkussionist Martin Grubinger über Musik und seinen Abschied vom Konzertsaal, Musik und KI, Geschichte der Polizeifotografie und Günther Uecker in Weimar.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 25.08.2024

Die Themen der Sendung:

Perkussionist Martin Grubinger - im Gespräch

Ein junger Mann trommelt auf der Bühne. Hinter ihm sind Trommeln aufgereiht.
Perkussionist Martin Grubinger
Quelle: Imago

Martin Grubinger gehört nicht nur zu den weltbesten Schlagzeugern, er hat die Welt des Schlagzeugs und damit die Klassik revolutioniert. Dank ihm schreiben zeitgenössische Komponisten neue Werke für Schlagwerk. Damit wurde die Perkussion, das Schlagzeug ins Zentrum gerückt - auch als Solo-Instrument. Grubinger wuchs inmitten von Bauernhöfen in der Nähe von Salzburg auf und wollte als Kind Landwirt werden. Ersten Unterricht erhielt Grubinger von seinem Vater, Martin Grubinger senior, einem Schlagzeuger und Lehrer für Schlaginstrumente am Mozarteum. Mit 17 trat er bei einem Nachwuchswettbewerb in Norwegen auf und wurde schlagartig berühmt.

Für seine Konzerte übt Grubinger zehn bis 15 Stunden am Tag und trainiert wie ein Leistungssportler. Er schafft mehr als 1000 Schläge pro Minute, während sein Puls auf fast 200 steigt. Musik, die Spuren hinterlässt. Schon lange vor seinem 40. Geburtstag hat Grubinger deshalb entschieden, dass er in diesem Alter seine letzten Konzerte spielen würde. Das Rheingau Musik Festival bereitet ihm jetzt einen großen Ausstand und einen Programm-Fokus. Als Professor unter anderem am Mozarteum in Salzburg unterrichtet Martin Grubinger aber weiter. Wir sprechen mit dem Perkussionisten, der zu uns ins "Kulturzeit"-Studio kommt, über Musik seine Pläne für die Zukunft.

KI und die Musikbranche

KI-Programme wie ChatGPT stellen die Textarbeit auf den Kopf, Bildsoftwares ermöglichen es, täuschend echte Fotos zu erstellen. Doch wie ist es eigentlich in der Musik? Auch hier werden bereits KIs eingesetzt, und das schon seit einigen Jahren. Noch kann die Musik-KI nicht ohne menschlichen Input arbeiten, doch was dabei herausspringt ist mitunter erstaunlich. Urheberrechtlich ist das alles jedoch noch höchst unreguliert. Wir haben mit Forschern, Musikern und Branchenexperten gesprochen und sind der Frage nachgegangen: Ist die neue KI-Technologie Chance oder Untergang für die Musikbranche?

Geschichte des Polizeifotos

Das Foto ist eines für die Geschichtsbücher: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich nach der gegen ihn erhobenen Anklage wegen Wahlbeeinflussung in einem Gefängnis in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia erkennungsdienstlich behandeln lassen müssen. Dabei wurde auch ein - als "mugshot" (mug bedeutet umgangssprachlich Fresse/Visage oder Ganove, als Verb jemanden überfallen und berauben) bezeichnetes - Polizeifoto Trumps gemacht - das erste eines ehemaligen US-Präsidenten. Es reiht sich ein in eine Galerie berühmter Polizeifotos von Prominenten. Geradezu hämisch wurde auf die Veröffentlichung des Bildes aus einem Sheriff-Büro in Georgia gewartet. Und dann? Waren "The Donald" und seine Gefolgschaft mal wieder einen kommunikativen Schritt voraus: Während sich der Ex-Präsident mit grimmiger Pose inszenierte und somit das Ganze direkt konterkarierte, warfen seine PR-Leute die Merchandise-Maschine an. Wenige Stunden später ist das Foto nicht mehr primär ein Bild der Schmach, sondern bereits eine Art Ikone.

Günther Uecker im Weimar

Der Düsseldorfer Objektkünstler Günther Uecker hat zum Auftakt des Kunstfestes Weimar auf dem Theaterplatz erneut seine Installation "Steinmal" errichtet. Die Installation gedenkt der Opfer des Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar. Der 93-jährige Uecker hatte die Arbeit bereits 1999 in einem Kellerraum der sogenannten Häftlingskantine des ehemaligen Konzentrationslagers ausgestellt, als Weimar europäische Kulturhauptstadtjahr war. 24 Jahre später wolle er sie gemeinsam mit der Weimarer Bevölkerung zu neuem Leben erwecken, sagte der künstlerische Leiter des Festivals, Rolf Hemke. Wendete sie sich 1999 gegen einen einseitigen, vergesslichen Blick auf Weimar und Deutschland, so wende sie sich heute gegen die "Revitalisierung rechtsradikal-rassistischer Einstellungen und Gewalt in der Gesellschaft". Das Kunstfest Weimar 2023 steht unter dem Motto "Erinnern schafft Zukunft" und will an 18 Tagen einen Überblick über das zeitgenössische Kunstschaffen geben.

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