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Schmutziges Kupfer - Die dunkle Seite der Energiewende

10. März 2023

Die Energiewende ist wichtig für die Zukunft, doch für sie wird eine große Menge Kupfer benötigt. Besonders Elektroautos und Solaranlagen haben einen hohen Bedarf an dem Metall, das oft in Südamerika abgebaut wird - mit enormen Kosten für die Umwelt.

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Einer der wichtigsten Rohstoffe für Schlüsseltechnologien der Energiewende ist das Metall Kupfer. Seit Jahren steigt der Preis für Kupfer in noch nie dagewesene Höhen. Die Kupferminen und -produktion verzeichnen Milliardengewinne. Doch welche Folgen hat der Abbau für die Umwelt? Der Hamburger Konzern Aurubis ist die größte Kupferproduktion Europas. Mehr als 350 Millionen Euro Gewinn machte Aurubis 2020/2021 mit dem Edelmetall. Trotz Coronapandemie verbuchte die Firma ihr bestes Ergebnis der Firmengeschichte. Über eine Million Tonnen Kupfer werden von rund 7000 Beschäftigten weltweit produziert. Das Erz für seine Schmelzöfen bezieht Aurubis aus verschiedenen Abbauländern. Chile ist einer der großen Lieferanten. Aurubis verweist auf hohe Standards in den Lieferketten und einen Verhaltenskodex, den alle kooperierenden Betriebe befolgen müssen. Dennoch verursacht der Abbau vor Ort immenses Leid. Ganz im Norden in der Provinz Chuquicamata befindet sich der größte Kupferbergbau der Welt. Er liegt in der Atacama-Wüste, einem der trockensten Orte der Erde. In gigantischem Ausmaß wird hier der Boden aufgerissen, um das wertvolle Metall zu gewinnen. In der ohnehin trocknen Gegend, verschlingt die Grube Unmengen an Wasser. Für die Menschen in den umliegenden Dörfern wird das Wasser immer knapper und mit Schwermetallen kontaminiert. Das schreckliche Ergebnis ist eine Krebsrate, die fünf bis sechsmal höher ist als anderorts im Land. Da die Kupferpreise so sehr steigen, wird nun überlegt, auch in Deutschland wieder Kupfer abzubauen. In der Lausitz wird das Kupfer unter der Erde auf 130 Millionen Tonnen geschätzt. Doch kann man Kupfer umweltfreundlich abbauen? Der Schlüssel dazu liegt vielleicht in Kanada. Das Land um die Kupferminen von Ontario galt in den 1970er-Jahren als das am meisten vergiftete Gebiet in ganz Nordamerika. Mit viel Aufwand und moderner Technologie ist es Kanada gelungen, die Landschaft zu heilen, neue Wälder zu schaffen und die Gewässer wieder von Schwermetallen zu befreien. Noch immer wird hier Kupfer gefördert, mittlerweile jedoch so umweltfreundlich wie es geht. Es scheint also möglich, Kupfer auch "sauber" abzubauen. Warum aber wird das nur so selten getan?

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