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Das Klima und die Reichen

6. Februar 2023

Vermögende Menschen verursachen ein Vielfaches mehr an Treibhausgasen als ärmere. Um die CO2-Menge pro Kopf zu begrenzen und die schlimmsten Folgen der Klimakrise zu verhindern, schlägt ein Klimaforscher einen individuellen CO2-Handel vor.

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Die Folgen der Klimakrise wie Dürren, Brände und Überflutungen sind bereits heute überall auf der Welt zu spüren. Um die Katastrophe auszubremsen, haben sich viele Staaten - darunter auch Deutschland - verpflichtet, die Erderwärmung bei deutlich unter zwei Grad zu stoppen. Um dieses Ziel zu erreichen, darf in den kommenden Jahrzehnten weltweit nur noch eine begrenzte Menge des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 Jahr in die Atmosphäre gelangen. Wenn man ein fundamentales Gerechtigkeitsprinzip anwenden würde, stünden damit jedem Menschen rein rechnerisch bis Mitte des Jahrhunderts rund drei Tonnen CO2 jährlich zur Verfügung, erklärt der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Davon sind die Menschen in Deutschland allerdings weit entfernt. Im Schnitt verursachen sie je nach Berechnung zwischen acht und zehn Tonnen. Viele Millionäre kommen jährlich sogar auf mehr als 100 Tonnen CO2, Superreiche auf tausende Tonnen pro Kopf. Die meisten wohlhabenden Protagonisten der Reportage "Das Klima und die Reichen” zeigen sich nicht bereit, ihre klimaschädlichen Verhaltensweisen einzugrenzen. Der eine fliegt mit dem Privatjet, das Hobby des anderen ist das Fahren eines benzinfressenden Sportwagens. Der renommierte Wissenschaftler Schellnhuber fordert deshalb, eine individuelle CO2-Grenze einzuführen und gleichzeitig einen privaten Handel mit CO2-Rechten zu ermöglichen. "Jeder Mensch kriegt drei Tonnen CO2 pro Jahr. Wer mehr braucht, muss es sich eben einkaufen", schlägt Schellnhuber vor, und zwar von anderen, die weniger verbrauchen. Der deutsche Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), lehnt eine solche CO2-Obergrenze für jeden Einzelnen jedoch ab. "Ich konzentriere mich jetzt nicht auf die Frage eines individuellen Budgets", erklärt Habeck im Interview.

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