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Gesellschaft

Reporter - Kamerun: Schulen unter Beschuss

6. Februar 2021

Im Nordwesten Kameruns bekriegen sich englischsprachige Separatisten und Soldaten der französischsprachigen Regierung. Im Fadenkreuz: vor allem Schulen. Mit einem Freizeitzentrum, in dem auch unterricht wird, will Pfarrer Roland Arrey gegensteuern.

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Der Konflikt hat seine Wurzeln in Kameruns kolonialer Vergangenheit. Seit 1884 war das Land deutsche Kolonie. Nach dem Ersten Weltkrieg teilten es Großbritannien und Frankreich unter sich auf - und installierten zwei völlig unterschiedliche Rechts- und Bildungssysteme. Mit der Unabhängigkeit 1960 sollte die neue Regierung beiden Landesteilen im Rahmen einer föderalen Struktur möglichst viel Autonomie gewähren. Doch der englischsprachige Nordwesten fühlte sich immer mehr gegängelt und unterdrückt. Seit einigen Jahren wird der Konflikt zunehmend gewaltsam ausgetragen, derzeit sind Hunderttausende auf der Flucht.

Doch die Weltgemeinschaft nimmt kaum Notiz davon. Besonders Schulen sind immer wieder unter Beschuss. Die Separatisten sehen sie als Machtmittel der Zentralregierung - behaupten aber gleichzeitig, für die Angriffe seien nicht sie, sondern die Regierungstruppen verantwortlich. Für Kameruns Kinder ist die Situation fatal: In vielen Orten im Nordwesten findet kein Unterricht mehr statt. Im Dorf Numba will das Pfarrer Roland Arrey ändern - auch wenn er deshalb immer wieder mit dem Tod bedroht wird.

Eine Reportage von Adrian Kriesch.