Ungelöste Fälle der Archäologie - Verlorenes Wissen

Literaturtipps zum Thema

• Die Pyramiden von Gizeh

  Mark Lehner, Zahi Hawass
  Die Pyramiden von Gizeh
  Philipp von Zabern (2017)
  
  
  Über die Pyramiden von Gizeh wurde schon unendlich viel geschrieben. Seit Jahrhunderten halten sie die Menschen in ihrem Bann. Wann wurden sie gebaut, vom wem und warum? Auf diese Fragen gibt es eine Antwort. Anders sieht es aus wenn man fragt: wie wurden sie gebaut und haben sie schon all ihre Rätsel preisgegeben? Darauf kann die Wissenschaft noch keine verlässliche Antwort geben. Auch nicht die beiden Autoren des neuen Buches, die die Pyramiden wie kaum jemand anders kennen. Als Ausgräber haben sie Jahrzehnte damit verbracht dem Pyramidenplateau seine Geheimnisse zu entlocken und dabei erstaunliche Entdeckungen gemacht.
  
  In 20 Kapiteln breiten sie die Welt der großen Pyramiden und ihre mehr als 4000 jährige Geschichte vor dem Leser aus: Baugeschichte, Religionsgeschichte, Entdeckungsgeschichte, Rezeptionsgeschichte bis hin zum New Age und den neuesten Forschungen des internationalen „Scan Pyramids“ Projektes, das sich zur Aufgabe gemacht hat mögliche weitere, noch verborgene Räume aufzuspüren. Über 500 Illustrationen, zum Teil aus den Archiven der beiden Ausgräber und Autoren aber auch viele historische Dokumente lassen die Geschichte der Pyramiden lebendig werden.
  
  Das Buch wurde dem Andenken des amerikanischen Ägyptologen William Kelly Simpson gewidmet, der vor mehr als 30 Jahren den Anstoß dazu gab es zu schreiben. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet: „Giza and the Pyramids: The Definitive History“, und dem kann man im Moment nicht widersprechen.

• Technik in der Antike

  Brigitte Cech
  Technik in der Antike
  Theiss Verlag (2017)
  
  In zwölf Kapiteln stellt die Autorin das erstaunliche Wissen antiker Ingenieure vor. Was heute als erneuerbare Energie gepriesen wird, ist zum Teil schon seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. in Betrieb. Damals wurden die ersten Wasserräder zum Antrieb von Mühlen und Wasserhebewerken installiert. Egal ob es um Messtechnik, Bautechnik, Agra- oder Kriegstechnik handelt, es finden sich erstaunliche Fakten. Wer hätte gedacht, dass die Mähmaschine wahrscheinlich von den Galliern oder Germanen erfunden wurde und nicht von den Griechen und Römern. Zahlreiche aussagekräftige Abbildungen helfen auch technisch weniger affinen Lesern beim Verständnis.

• Die Lagune, oder wie Aristoteles die Naturwissens...

  Armand Marie Leroi
  Die Lagune, oder wie Aristoteles die Naturwissenschaften erfand
  Theiss Verlag (2017)
  
  Die etwas andere Aristoteles Biographie. Meist verbindet man mit dem Namen Aristoteles die Bereiche Logik, Ethik und Philosophie. Zusammen mit Platon und Sokrates bildet der im 4.Jahrhundert vor Christus geborene Grieche das Dreigestirn der griechischen Philosophie. Dass Aristoteles auch ein aufmerksamer Naturforscher war, wird zwar meist auch erwähnt, aber bisher wurde dieser Aspekt nur selten in den Mittelpunkt gestellt. Dabei ist seine Erkenntnis: „Nichts ist zufällig in der Natur: Schlichtweg alles dient etwas anderem zu einem bestimmten Zweck,“ durchaus mehr als eine Überlegung wert.
  
  Im Jahre 344 v.Chr. ließ sich Aristoteles für zwei Jahre auf Lesbos nieder. Dort beschäftigt er sich zusammen mit seinem Schüler Theophrast eingehend mit der Biologie. Zusammen beobachten sie Fische, und anderes Getier. Dabei waren ihre Beobachtungen so genau, dass noch Jahrhunderte später ein Fisch nach Aristoteles benannt wurde. Vieles von dem, was Aristoteles glaubte erkennen zu können hielt der späteren Wissenschaft nicht stand, und doch bereitet es Vergnügen den Gedanken des großen Philosophen unter Anleitung von Leroi nachzuspüren.
  
  Mit den Geheimnissen der Archäologie hat dieser Band direkt nichts zu tun. Er zeigt jedoch, wie sich die Erkenntnisse der Wissenschaft über die Jahrhunderte ändern, und dass sich auch einer der angesehenste Wissenschaftler seiner Zeit irren kann.
  
  Buchtipps von Heike Schmidt